Hochzinödl (2.191m) – 31.07.2024
Um der Hitze zu entfliehen zog es mich wieder auf die Berge. Unten im Tal waren über+30° vorausgesagt, auf 2.000m sollte es ca. +20° haben. Und nach einigen Tagen mit unbeständiger Wetterlage war für diesen Tag kein Regen und kein Gewitter prognostiziert. Also ideal für eine längere Tour.
Kurz nach 8 Uhr (nach dreistündiger Anreise) startete ich beim Kölblwirt, von wo es einen herrlichen Blick auf den großen Ödstein gibt. Das erste Stück geht es durch eine dichte Allee, wo man sich fühlt als wäre man unter einem Baldachin. Angenehm im Schatten, da schon jetzt am Morgen die Sonne ordentlich runterbrennt. Aber leider geht es so nur ein kurzes Stück. Weiter geht es auf einer Almwiese, um nach einigen hundert Metern auf einem relativ breiten aber steilen Weg weiterzumarschieren. Gut das man sich auch hier die meiste Zeit im Wald befindet, denn die schwüle Luft ist ordentlich schweißtreibend.
Immer wieder geht es auch über schöne Almwiesen und bald hat man Blick zum Hochtor. Der Steig ist immer noch breit, teilweise felsendurchsetzt, zeitweise geht’s steiler rauf, dann gibt es wieder einige flache Passagen zum durchschnaufen. Vorbei geht es bei der unteren Koderalm und später bei der Stadlam.
Endlich kann ich zum ersten Mal mein Ziel, den Hochzinödl sehen, aber bis ich dort bin ist der Weg noch weit. Beim Gamsbrunn weiß ich, dass es jetzt zur Heßhütte nicht mehr weit ist. Das letzte Stück zur Hütte ist wieder flacher und bald kann ich die Hütte sehen. Nach zweieinhalb Stunden bin ich endlich bei der Hütte. Aber auf eine Einkehr verzichte ich erst mal, schließlich wartet ja noch ein Gipfel auf mich. Also noch einmal 300m aufsteigen. Ich entscheide mich für den direkten Weg. Den Panoramaweg werde ich zum Abstieg nehmen. Lt. Wegweiser sollte ich 1 1/2 Stunden für den steilen Aufstieg benötigen. Jetzt wird’s wirklich steil und hier gibt es keinen Schatten, so brennt die Sonne gnadenlos auf mich herunter. Auf diesem Stück ist jetzt Trittsicherheit angesagt. Endlich kann ich das Gipfelkreuz sehen. Nur noch ein Stück und ich hab es geschafft. Und das schneller als am Wegweiser stand.
Das Panorama hier ist super. Hochtor, Luggauer, großer Pyrgas, Gamsstein…. und auch der Blick nach unten zu Enns ist toll.
Jetzt Jause auspacken und ein wenig genießen. Aber lange kann ich nicht bleiben, schließlich hab ich ja noch den langen Abstieg vor mir und außerdem sind die Fliegen hier extrem lästig.
Runter vom Gipfel zur Heßhütte geht es jetzt am längeren, aber nicht so steilen Panoramaweg. Zuerst Richtung Norden ein Stück bergab und dann am Bergrücken weiter zur „Gass“. Hier geht es jetzt nach links ein kurzes Steilstück runter um dann am schmalen Steig mit wenig Gefälle unterhalb des Gipfels wieder zur Heßhütte zu gelangen. Und jetzt ist es an der Zeit für eine kurze Einkehr um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Hier könnte ich es noch länger aushalten, aber es liegen ja noch 1.000 Höhenmeter Abstieg vor mir.
Für den Abstieg geht es am Weg den ich ja vom Raufgehen kenne wieder runter.
Mein Resümee: Eine herrliche Tour. Jedoch konditionell sehr fordernd. Besser wäre es vielleicht zwischendurch eine Nacht auf der Heßhütte zu verbringen.
Länge der Tour: 17KM, Höhendifferenz: ca. 1.400m, Gehzeit: ca. 7,5 Stunden