700km mit dem Rad von Krimml nach Mistelbach (07.07.2016-13.07.2016)
Schon lange träume ich davon mit dem Rad von Krimml entlang des Tauern- und Donauradweges nach Mistelbach zu fahren. Endlich hatte ich die Möglichkeit diesen Traum zur Realität zu machen. Also auf’s Rad und los geht’s .
Tag 1 (07.07.2016) – Anreise
Die Anreise erfolgte per Bahn. Um 6:00 Uhr früh steige ich mit meinem bepackten Rad in Mistelbach in die S-Bahn, in Wien Meidling umsteigen in den „Rail Jet“ bis Salzburg. Dort nach 1 Stunde Wartezeit geht es weiter mit einem Regionalzug nach Zell am See und jetzt mit der Pinzgauer Lokalbahn zum Bahnhof Krimml. Jetzt noch 4 km mit dem Rad Bergauf nach Krimml.
meine Unterkunft in Krimml
Blick aus meinem Zimmer
Blick zu den Krimmler Wasserfällen
Tag 2 (08.07.2016) von Krimml nach St. Johann im Pongau
Start nach einem ausgiebigen Frühstück bei herrlichem Wetter.
Zuerst geht es wieder bergab auf dem Waldweg den ich gestern schon raufgefahren bin bis zum Bahnhof. Weiter dann auf einem asphaltierten Radweg Richtung Wald im Pinzgau, dann weiter nach Neukirchen am Großvenediger. Nach Wald verläßt der Radweg jedoch die Salzach und es geht durch einen Wald zum idylisch gelegenen Gasthaus Siggen. Doch nach einiger Zeit treffe ich wieder zur Salzach. An der Salzach, neben einer herrlichen Wiese wird es jetzt Zeit für eine kurze Pause. Doch ich möchte gerade meine mitgebrachten Schnitten auspacken, als ich von einem Schwarm Bremsen überfallen werde. Schnell wieder einpacken, auf die Schnitten verzichten und weiterradeln. Weiter geht es am Radweg und zwischendurch auf wenig befahrenen Nebestraßen bis Kaprun. Hier entschließe ich mich für eine längere Pause bei Apfelstudel und Kaffee.
Gestärkt geht es weiter, jetzt wird’s jedoch anstrengender. Vorbei an Bruck a.d. Glocknerstraßenach Taxenbach nach Lend. Jetzt kommt der steilste Anstieg der heutigen Etappe. Schon nach wenigen Metern muß ich absteigen und schieben. Etwas kaputt und verschwitzt geht es dann oben leicht bergab und berauf weiter, wobei ich für die Anstengung mit einem herrlichen Blick hinunter ins Salzachtal belohnt werde. Vorbei an einem kleinen Stausee und dann wieder steil runter nach Schwarzenbach i. Pongau. Noch wenige Kilometer und ich habe mein geplantes Etappenziel in St. Johann i. Pongau erreicht. Jetzt nur noch mein schon im Voraus gebuchtes Quartier suchen und fit werden für Morgen.
Länge der Etappe: 103km und 5 Stunden Fahrzeit
Es kann los gehen
schon fast unten, noch ein kurzer Blick zurück
ja, von dort hinten bin ich gekommen
Rindvieh und Drahtesel
Pinzgauer Lokalbahn. Gestern bin ich damit gefahren
Immer entlang der Salzach
Pause in Kaprun
und noch einmal Kaprun
Bruck an der Glocknerstraße
Blick ins Salzachtal
beim Aluminiumwerk Lend
Herrliche Bergwelt….
und schöner Blick ins Salzachtal als Belohnung für die anstrengende Bergauffahrt
kurz von St. Johann i. Pongau
Tag 3 (09.07.2016) von St. Johann i. Pongau nach St. Radegund
Frühstück ist erledigt, jetzt geht es weiter. Alles auf’s Rad und los geht’s. Aber leider mit dem Regen. Also einmal abwarten. Nach einer halben Stunde läßt der Regen nach und ich starte meine 2. Etappe.
Zuerst wieder zur Salzach und gemütlich geht es am Radweg nach Bischofshofen. Natürlich ist ein kleiner Abstecher zur Schisprungschanze Pflicht. Weiter geht es nach Werfen vorbei an der Festung Hohenwerfen Richtung Pass Lueg. Jetzt gibt es leider keinen Radweg, sondern nur einen Radstreifen am Rand der Bundesstraße. Die ganz Zeit eine leichte Steigung, nur vorm Tunnel wird es etwas steiler. Dann in flotter Abfahrt nach Golling.
In Golling dann eine kleine Pause und weiter geht es Richtung Kuchl und Hallein. Bald ist Salzburg erreicht. Eigentlich wollt ich hier auf der Salzachpromenade eine Pause einlegen, da es hier jedoch von Menschenmassen wimmelte wie auf einem Ameisenhaufen, hab ich mich entschieden diesen Plan zu verwerfen und weiterzufahren. Eigentlich hätte ich jetzt auf die rechte Seite der Salzach wechseln sollen, ich hab jedoch die Abzweigung versäumt und durfte nach einigen Kilometern wieder umkehren. Naja kleiner Umweg, kann passieren.
Immer entlang der Salzach geht es nach Oberndorf, wo das Weihnachtslied „stille Nacht, heilige Nacht“ entstanden ist. Und weiter an der Salzach. Wo werd ich heut übernachten? Ich hab nichts reserviert. Ich hoffe ich finde etwas. Ich werde schön langsam müde und die Hitze wird auch schon unangenehm. So jetzt bin ich schon in Oberösterreich. Jetzt geht es weg von der Salzach und steil bergauf nach St. Radegund. Ich muß absteigen und schieben. Ich hab schon genug. Hoffentlich gibt es hier eine Unterkunft. Ich hab Glück. Ein ruhiges Gasthaus mit preisgünstigen Zimmer. Also kann ich bleiben. Ich bin schon kaputt und habe keine Lust noch weiter zu fahren. Nur noch Duschen und dann ausgiebig essen um meine leeren Batterien wieder aufzufüllen. Schließlich geht es morgen weiter.
Länge der Etappe 116km Fahrzeit 6 Stunden
Meine Unterkunft in St. Johann im Pongau
Bischofshofen
Paul Außerleitner Schanze in Bischofshofen
In einer Salzach Au bei Bischofshofen
Werfen mit Festung Hohenwerfen
hier geht’s weiter Richtung Pass Lueg
Pass erreicht
Das Panorama von Golling
es ist nicht mehr weit nach Salzburg
Salzburg
Stille Nacht – Kapelle in Oberndorf
Gegenüberliegende Seite von Oberndorf – Laufen
Tag 4 (10.07.2016) von St. Radegund nach Engelhartszell
Nach einer Nacht in der mich die Gelsen ärgerten und nach dem Frühstück geht’s weiter auf meine 3. Etappe.
In St. Radegund schau ich kurz beim Haus von Franz Jägerstätter vorbei. Franz Jägerstätter ist durch seine standhafte Kriegsdienstverweigerung im 2. Weltkrieg bekannt geworden. Diese Standhaftigkeit führte zum Todesurteil durch das Fallbeil.
Jetzt geht es durch den Wald und dann bergab nach Ach. Auf der deutschen Seite der Salzach sieht man bereits die Burganlage von Burghausen. In Ach gibt es jetzt eine scharfe Rechtskurve und dann geht’s wieder steil bergauf und meine Fahrradkette springt aus den Zahnrädern und verklemmt sich. Zum Glück bleibt das meine einzige Panne.
Nachdem ich Ach hinter mich gebracht habe komme ich dann bald zum „Inn-Salzach-Blick“, ein wunderschöner Ausblick auf den Zusammenfluß von Inn und Salzach, der an den unterschiedlichen Farben der beiden Flüsse gut zu erkennen ist.
Die nächste Stadt ist Braunau, dort gibt es eine Umleitung vom Radweg, wo ich mich natürlich verfahre. Aber nach kurzer Zeit bin ich wieder am richtigen Weg. Und weiter geht es über Schärding nach Passau, dem Ende des Tauernradweges. Für mich geht es jedoch am Donauradweg weiter.
Ich bleibe auf der rechten Seite der Donau, also auf der österreichischen Seite. Beim „Faberhof“ mach ich einmal eine Pause um mich mit einem guten Kaiserschmarren zu stärken. Die Hitze setzt mir jetzt schon etwas zu, trotzdem möcht ich noch einige Kilometer radeln. Also wieder rauf auf’s Rad und weiter geht’s.
Endlich erreiche ich mein geplantes Tagesziel: Engelhartszell. Gleich am Radweg finde ich eine Unterkunft. Jetzt wieder stärken und dann noch den Abend neben der Donau ausklingen lassen.
Länge der Etappe: 117km, Fahrzeit 6,5 Stunden
meine Unterkunft in St. Radegund
das Haus von Franz Jägerstätter
Burghausen
Inn-Salzach-Blick
Jetzt fahr ich neben dem Inn
Braunau
Inn-Auen
Schärding
Blick über die Grenze
Passau
Engelhartszell (neben meinem heutigen Quartier)
Tag 5 (11.07.2016) von Engelhartszell nach Grein
Wieder herrliches Wetter beim Start zu meiner 3. Etappe. Aber die Prognose für die nächsten Tage ist nicht so super. Unwetter sind vorausgesagt. Wie lange wird das schöne Wetter halten?
Schon nach kurzer Fahrzeit verlasse ich die rechte Seite der Donau und setze mit der Radfähre über auf’s linke Ufer. Auf dieser Seite radel ich jetzt bis zur Schlögener Schlinge, wo ich wieder die Fähre benutze um auf die rechte Seite zu wechseln. Entlang der rechten Seite geht es jetzt durch die impossante Schlögener Schlinge. Hier ist es noch etwas schattig, aber bald ist es damit vorbei. Weiter geht es bei Hitze aber in flotten Tempo vorbei am Kraftwerk Ottensheim bis zur Donaufähre um damit wieder auf die nördliche Donauseite zu wechseln. Eine kleine Eisdiele gleich am Donauufer wirkt einladent und ich erfrische mich mit einem guten Eiskaffee.
Nach dieser Köstlichkeit geht es weiter und bald erreiche ich Linz. Die Hitze wird jetzt immer schlimmer. Also stelle ich mein Fahrrad bei einem Badestrand ab und erfrische mich im Donauwasser. Das tat gut und so kann ich etwas abgekühlt weiterfahren.
Jetzt verlasse ich für einige Zeit die Donau und folge dem Radweg nach St. George an der Gusen wo es etwas bergauf und bergab geht und komme dann bald an Mauthausen vorbei. Und wieder wird entlang der Donau weitergeradelt. Beim Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen verläßt der Radweg wieder für einige Zeit die Donau. Erst auf Höhe Ardagger Markt auf der rechten Donauseite trifft der Radweg wieder die Donau. Jetzt ist es nicht mehr weit und ich sehe schon mein Etappenziel – Grein.
Endlich angekommen noch ein Zimmer zum Nächtigen suchen und nachdem ich gestärkt und erfrischt bin genieße ich noch den Abend auf der herrlichen Donaupromenade.
Und ich hatte Glück, das Wetter hat noch gehalten, aber für Morgen schaut es nicht mehr so gut aus. Im Westen gibt es schon heftige Gewitter.
Länge der 4. Etappe: 137km Fahrzeit: 6,5 Stunden
die Unterkunft der letzten Nacht
Übersetzen mit der Radfähre
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warten bis der Lastkahn vorbei ist und rüber geht’s auf die andere Seite
Schlögener Schlinge
Ottensheim
kurz vor Linz (Blick zurück)
kleine Abkühlung
Donau Auen
mein Etappenziel – Grein
die Greinburg
Tagesausklang an der Promenade
Tag 6 (12.07.2016) von Grein nach Langenschönbichl
Heute Nacht gab es ein heftiges Gewitter. Zum Glück ist jetzt alles vorbei und ich kann meine 4. Etappe starten.
Gleich in Grein muß ich mit der Fähre auf’s andere Donauufer übersetzen, da auf der linken Donauseite kein Radweg ist. Ich müsste auf der Bundesstraße fahren und das will ich mir nicht antun. Es ist herrlich immer im Schatten der Bäume zu radeln. Nach der Hitze der letzten Tage tut das gut.
Schon nach 21km hab ich Ybbs an der Donau erreicht. Vorbei am Kraftwerk und dann etwas weg von der Donau, aber nachdem ich die Ybbs überquert habe geht es wieder zur Donau. Vorbei an Krummnußbaum von wo ich auf der anderen Donauseite Maria Taferl sehe. Weiter führt mich der Weg über Pöchlarn nach Melk. Vorbei bei der DDSG-Schiffsstation etwas Stadteinwärts, wo ich unterhalb des Stiftes eine kleine Pause einlege. Jetzt geht es in die Wachau. Gegenüber von Spitz hol ich mir bei einem Selbstbedienungsstand einen Vitaminstoß in Form von frischen Marillen. Weiter geht es über Rossatz nach Mautern.
Schön langsam verdunkelt sich der Himmel. Wie weit komm ich noch bevor ein Gewitter kommt? Beim Kraftwerk Zwentendorf beginnt es schon zu regnen. Na dann einmal Regenjacke anziehen und Radtaschen wasserdicht machen. Doch bald ist wieder Schluß mit Regen und ich kann mich der Regenbekleidung wieder entledigen. Bei Kleinschönbichl verlässt der Radweg wieder die Donau. Noch ein Stück und ich bin in Langenschönbichl. Hier entschließe ich meine Nacht zu verbringen. Schnell finde ich eine Pension. Nachdem ich mich frischgemacht habe geht’s zum Essen jetzt merke ich, dass es eine gute Entscheidung war, nicht mehr weiter zu fahren. Jetzt ist das Gewitter hier und das geht dann fast die ganze Nacht.
Länge der Etappe: 121km Fahrzeit 5,5 Stunden
Mein Nachtlager in Grein
schon wieder auf der rechten Seite der Donau
Kraftwerk Ybbs Persenbeug
Ybbs an der Donau
Maria Taferl
Melk
Schönbühl
Wachau
Tag 7 (13.07.2016)von Langenschönbichl nach Mistelbach
Auf geht’s in die letzte Etappe.
Die ganze Nacht Gewitter und Regen, jetzt ist noch alles nass, aber das Wetter wird besser. Ein paar Kilometer und ich bin in Tulln. Jetzt noch Stockerau und Korneuburg. Die Donauinsel liegt vor mir. Beim Einlaufwerk Langenzerdorf biege ich ab auf die Donauinsel und fahre auf der nächsten Brücke wieder herunter und dann Richtung Stammersdorf. Jetzt noch Wolkersdorf und dann vom Kräuttal bergauf und bergab über Hornsburg nach Niederkreuzstette und dann nach Ladendorf. Auf diesem Stück hat es durch den heftigen Regen Erde und Schlamm von den Feldern auf den Radweg geschwemmt. Eigentlich hab ich nur mehr 15km zu fahren und gerade jetzt muß ich mich durch diesen Dreck kämpfen. Darauf hätte ich gern verzichtet.
Endlich zu Hause. Kaum bin ich zu Hause beginnnt es auch schon zu regnen. Das war timing.
Letzte Etappe: 96km, Fahrzeit 5 Stunden
mein letztes Nachtquartier auf meiner Tour
müde aber glücklich und zufrieden wieder daheim